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Wie Viel Wörter Hat Die Bibel?

Wie Viel Wörter Hat Die Bibel
Wie viele Buchstaben hat die Bibel? Was war vor dem Urknall? Welches französische Restaur­ant am Hamburger Hafen ist zu empfehlen? Wo erhält man die billigsten Flüge nach Mallorca? Wer diese oder jede andere denkbare Frage hat, sendet einfach eine SMS mit seinem Problem an die Nummer 37000 und erhält binnen weniger Minuten eine qualifizierte Antwort, ebenfalls per SMS.

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Um die hohe Qualität zu gewährleisten, werden Experten verschiedenster Fachbereiche eingesetzt, beispielsweise vom Mathe-Genie über das wandelnde Sport-Lexikon und den belesenen Literaten bis hin zum Promi-Kenner und dem Wirtschaftswissenschaftler. Wer zum Team gehören will, muss sich einer rigorosen Prüfung unterziehen.

Nur etwa 20 Prozent der Bewerber bestehen das „Guru-Examen” und werden zugelassen, um sich mit den Anfragen der Verbraucher zu befassen. Eine vorherige Anmeldung ist nicht notwendig. Die Kosten betragen 1,99 Euro pro Antwort, die mit der nächsten Telefonrechnung ab­gebucht werden. Wer es also darauf anlegt, schickt eine besonders knifflige Kopfnuss und lässt sich überraschen.

Übrigens: Die Bibel besteht aus 66 Büchern mit 1189 Kapiteln, 31.171 Versen und 738 765 Wörtern. Diese wiederum bestehen aus 4.410.133 Buchstaben.

Wie viele Wörter hat das Neue Testament?

Insgesamt enthält das NT rund 140.000 Wörter.

Wie viel Bücher hat die Bibel?

Die Bibel der katholischen Christen, die Einheitsübersetzung, enthält insgesamt 73 Bücher – 46 Bände im Alten Testament und 27 im Neuen Testa- ment. Die Bibel der protestantischen Christen, die Lutherbibel, enthält 66 Bücher – 39 Bände im Alten Testament und 27 im Neuen Testament.

Wie lange wurde an der Bibel geschrieben?

Diese 27 Bücher entstanden wohl überwiegend zwischen 70 und 100 n. Chr. im Urchristentum. Sie sind fast durchgängig in der damaligen Umgangssprache, der griechischen Koine, verfasst.

Was war die erste Sprache auf der Welt?

Sumerisch (Eigenbezeichnung: 𒅴𒂠 eme-ĝir „einheimische Sprache”)
Gesprochen in vormals in Mesopotamien
Sprecher ausgestorben
Linguistische Klassifikation

Isolierte Sprache Sumerisch

Offizieller Status
Amtssprache in
Sprachcodes
ISO 639 -1
ISO 639 -2 sux
ISO 639 -3 sux

Die sumerische Sprache ist die Sprache des altorientalischen Kulturvolkes der Sumerer, Sie ist nach bisherigen Erkenntnissen mit keiner anderen bekannten Sprache verwandt, weswegen man sie als linguistisch isoliert bezeichnet. Dem grammatischen Bau nach handelt es sich um eine (überwiegend suffigierende ) agglutinierende Sprache,

Gesprochen wurde Sumerisch in Südmesopotamien vor allem im 3. Jahrtausend v. Chr. Seine Anfänge liegen jedoch im Dunkeln. Spätestens ab 2000 v. Chr. wurde es vermutlich nur noch als Zweitsprache verwendet. Ab der ausgehenden altbabylonischen Zeit im 17. Jahrhundert v. Chr. ist es dann als gesprochene Sprache gänzlich ausgestorben.

Gleichwohl lebte es als Gelehrtensprache in Religion, Literatur und Wissenschaft in ganz Mesopotamien noch bis ins 1. Jahrhundert v. Chr. fort. Nach heutigem Kenntnisstand ist das Sumerische die erste Sprache, für die eine Schrift entwickelt wurde (um 3300 v.

  1. Chr.). Ihre schriftliche Überlieferung umfasst daher einen Zeitraum von rund 3000 Jahren.
  2. Hinweis: Bei der Schreibung der sumerischen Wörter wird auf die Angabe der Graphemvarianten (unterschiedliche Keilschriftzeichen) verzichtet und stattdessen eine normalisierte Form ohne Akzente und Indizes verwendet (so auch Zólyomi 2005).

Diese Darstellungsform erleichtert Nicht-Keilschriftkundigen wesentlich das Verständnis der linguistischen Aspekte, um die es hier vor allem geht.

Hat Markus Jesus gekannt?

Die Sprüche

Keines der vier Evangelien ist von einem Zeitgenossen oder gar von einem Augenzeugen und Wegbegleiter Jesu geschrieben worden. Darüber sind sich die Neutestamentler aller deutschen Universitäten einig, ganz gleich, ob sie evangelisch oder katholisch sind, ob sie wie der Göttinger Gerd Lüdemann mit ihrer Kirche im Streit oder – wie die meisten – im Frieden leben.

  1. Und sie verbergen diese Erkenntnis auch nicht.
  2. Theologiestudenten werden mit ihr schon in den ersten Semestern vertraut gemacht.
  3. Sie steht in fast jedem Buch, das sich speziell mit der Entstehung des Neuen Testaments oder mit Jesus befaßt.
  4. Auch hinsichtlich vieler anderer Ergebnisse der Bibelkritik stimmen die deutschen Exegeten überein.

Bei brisanten Themen äußern sich viele allerdings lieber nur in schwerverständlichen Fachartikeln als in populären Büchern. Hinzu kommt, daß es unter den Neutestamentlern immer einzelne Abweichungen von der vorherrschenden Meinung gibt, auch etliche Widersprüche, offene Fragen und halbe Wahrheiten, und nicht gerade selten mischen sich in ihrer Arbeit Wissenschaft und Glaube.

Aber all dies ändert nichts daran, daß die neutestamentliche Forschung auf sicherem Fundament steht. Durchweg nur noch als veraltete Meinung und als Irrtum wird referiert, was schon im 2. Jahrhundert behauptet, noch bis ins 19. Jahrhundert weithin geglaubt und heute nur noch von wenigen konservativen Außenseitern wie Papst Johannes Paul II.

aufrechterhalten wird: daß die Evangelien von Aposteln oder zumindest von deren Begleitern oder Schülern verfaßt worden seien. Obwohl keiner der vier Evangelisten seinen Namen nannte, meinte man schon ziemlich bald, sie zu kennen. Daß der Jünger, Apostel und frühere Zöllner Matthäus ein Evangelium verfaßt habe, brachte ein Kirchenvater namens Papias auf, der etwa von 70 bis 130 lebte.

Ein anderes wurde einem Markus – genauer: einem Johannes Markus – zugeschrieben, der einige Male im Neuen Testament als Begleiter des Paulus erwähnt wird. Und Papias brachte ihn überdies mit dem Apostel Petrus in Verbindung. Das dritte Evangelium und die Apostelgeschichte erklärte man zu Werken eines Arztes Lukas; er wird von Paulus in einem Brief beiläufig erwähnt.

Daß Lukas den Apostel begleitet hat, schloß man daraus, daß er in der Apostelgeschichte von den Reisen des Paulus im Plural berichtet (“Da fuhren wir von Troas ab,,”). Und auch der Autor des letzten, des Johannes-Evangeliums gab zu Kombinationen Anlaß.

  1. Mehrfach erwähnt er einen »Jünger, den Jesus liebhatte«, und im letzten Kapitel wird, wiederum ohne einen Namen zu nennen, auf einen Jünger verwiesen, »der dies alles bezeugt und aufgeschrieben« habe.
  2. Um 180 brachte ein Kirchenvater namens Irenäus alles zusammen: Gemeint sei jeweils der Jünger Johannes, und der habe auch das Evangelium geschrieben.

All dies und noch einiges mehr, was über Matthäus und Markus, Lukas und Johannes jahrhundertelang verbreitet wurde, haben die Neutestamentler ins Reich der Legende verbannt. »Verfasser unbekannt«, schreiben sie hinsichtlich aller vier Evangelien, und sie haben viele Gründe dafür.

Die wichtigsten: Das Schlußkapitel des Johannes-Evangeliums, in dem ein Jünger als Gewährsmann oder als Verfasser genannt wird, stammt nicht vom Autor des Evangeliums, sondern wurde später an seinen Text angehängt. Und im Johannes-Evangelium spricht Jesus ganz anders als in den anderen Evangelien, er hält »lange Reden, die in bisweilen monoton anmutenden Meditationen immer denselben Inhalt haben« – so der Göttinger Neutestamentler und frühere hannoversche Landesbischof Eduard Lohse.

Diese Reden sind das literarische Werk des Evangelisten. Der Autor des Lukas-Evangeliums und der Apostelgeschichte kann kein Begleiter des Paulus gewesen sein, weil er sich über dessen Reisen irrt (wie der Vergleich mit den eigenen Berichten des Paulus zeigt) und weil er weder dessen theologische Grundgedanken noch dessen Briefe kennt.

Das Markus-Evangelium läßt an keiner Stelle vermuten, daß sein Autor den Apostel Petrus gekannt und begleitet haben könnte. Und für »historisch wertlos« hat Philipp Vielhauer, Autor einer »Geschichte der urchristlichen Literatur«, die Papias-Behauptung erklärt, der Apostel Matthäus habe ein Evangelium verfaßt.

Eigentlich müßten die Neutestamentler stets vom »Autor des Matthäus-Evangeliums« statt von Matthäus schreiben oder den Namen in Anführungszeichen setzen. Und ebenso müßten sie mit Markus, Lukas und Johannes verfahren. Aber der Einfachheit halber belassen sie es bei diesen – falschen – Namen (wie es auch in diesem Beitrag geschieht).

  • Ähnlich negativ wie bei den Evangelien ist die Bilanz auch bei den Briefen, die im Neuen Testament stehen.
  • Nur sieben Briefe hat Paulus geschrieben, die Autoren von sechs weiteren geben sich als Paulus aus und beteuern zumeist sogar, der Apostel zu sein.
  • Aber am Inhalt ist zu erkennen, daß die Briefe erst nach dem Tode des Paulus geschrieben wurden.

Einige korrigieren sogar dessen Ansichten. Auch die Briefe, die angeblich die Apostel Petrus und Johannes sowie die Jesus-Brüder Jakobus und Judas verfaßt haben, stammen von Unbekannten. Das gilt auch für einen Brief an die Hebräer, in dem kein Autor genannt wird, der aber für einen Paulus-Brief gehalten und nur deshalb ins Neue Testament aufgenommen wurde.

  1. Übereinstimmung besteht bei den Exegeten auch darüber, wann die Evangelien und die Briefe verfaßt wurden.
  2. Am ältesten sind die echten Paulus-Briefe.
  3. Das Markus-Evangelium wurde etwa 40, das Lukas- und das Matthäus-Evangelium wurden etwa 60 und das Johannes-Evangelium wurde 70 bis 80 Jahre nach dem Tode Jesu geschrieben.

Mithin stammt keiner der 27 Teile des Neuen Testaments von einem Augenzeugen, denn auch Paulus – der einzige Apostel unter den Autoren – wurde erst nach der Kreuzigung Christ und hat Jesus nicht gekannt. In den Jahrzehnten, die zwischen dem Auftreten Jesu und der Niederschrift der Evangelien vergingen, wurden seine Worte und kurze Berichte über seine Taten mündlich weitergegeben.

  1. Die Evangelien sind das letzte Stadium einer langen Entwicklung.
  2. Deren Autoren stellten die Einzelstücke in künstliche Rahmen, um den Stoff besser erzählen zu können.
  3. Zeit- und Ortsangaben wie »alsbald«, »es begab sich«, »am Abend«, »am Meer« oder »auf dem Berg« sind durchweg redaktionelle Hilfsmittel.

Weil die Abläufe in den Evangelien nicht historisch sind, läßt sich anhand ihrer Texte keine Biographie Jesu schreiben. Matthäus und Lukas hatten neben Einzelteilen noch zwei kompakte schriftliche Vorlagen: das Markus-Evangelium und eine weitere Quelle, die nicht erhalten blieb und vornehmlich aus Jesus-Worten bestand.

Die ersten drei Evangelien stimmen deshalb weithin überein. Die wichtigste Methode der kritischen Exegeten ist es, die einzelnen Stücke älteren Ursprungs wieder aus dem später geschaffenen künstlichen Rahmen der Evangelien zu lösen. Anhand inhaltlicher und formaler Merkmale können die Forscher deren Alter annähernd feststellen – und insbesondere, ob sie aus der Zeit stammen, als Jesus ohne festen Wohnsitz mit seinen Jüngern in Galiläa unterwegs war, oder aus späteren Phasen, als es schon christliche Gemeinden gab.

** Gerd Lüdemann: »Ketzer. Die andere Seite des _(frühen Christentums«. Radius-Verlag, ) _(Stuttgart; 320 Seiten; 68 Mark.) _(* Links: Gemälde aus dem Stundenbuch ) _(des Herzogs von Berry, um 1415; rechts: ) _(Gemälde von Rembrandt, 1661.) Wer sich mit den Ergebnissen der Bibelkritik vertraut macht, gewinnt ein ganz anderes, viel lebendigeres Bild von Jesus und den frühen Christen als der andächtige, unkritische Bibelleser.

Dazu Rudolf Augstein in seinem Buch »Jesus Menschensohn”: »Interessanteres als das Entstehen der christlichen Religion läßt sich in der Geistesgeschichte schwerlich finden.« Die Entwicklung verlief längst nicht so harmonisch, wie sie in der Apostelgeschichte dargestellt wird, allerdings auch nicht ganz so dissonant, wie Lüdemann es in einem 1996 erschienenen Buch schildert**.

Bei ihm verketzern sich die Christen in Jerusalem auf der einen und Paulus nebst Anhängern auf der anderen Seite wechselseitig so, als hätten sie es mit Anders- oder Ungläubigen zu tun. Vom ältesten bis zum jüngsten Evangelium gibt es einen starken Trend, die Römer von der Schuld am Tode Jesu zu entlasten oder sogar freizusprechen.

See also:  Wer Hat Die Bibel Übersetzt?

Der Statthalter Pilatus wird dabei vom Heiden beinahe zum Christen. Bei Markus ist er, als ihm Jesus vorgeführt wird, noch ein fast neutral fragender Richter: »Was hat er denn Übles getan?« Bei Matthäus wuchert die Legende: Die Frau des Pilatus träumt, Jesus sei ein Gerechter, und Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld.

Im Lukas-Evangelium beteuert er dreimal, daß er »keine Schuld an diesem Menschen« finde. Im Johannes-Evangelium schließlich führen Jesus und Pilatus ein Gespräch über das Reich Jesu und philosophieren miteinander (Pilatus: »Was ist Wahrheit?”), und der Ober-Römer sagt den berühmten Spruch über den Delinquenten Jesus: »Sehet, welch ein Mensch!« Dazu Augstein: »Mit Hilfe der Pilatus-Figur wird der römischen Welt dargelegt, Staat und Christentum seien miteinander vereinbar.« Dem prorömischen Trend entspricht ein ebenso ausgeprägter antijüdischer.

Im Matthäus-Evangelium verfluchen sich die Juden sogar selbst: »Sein Blut komme über uns und unsere Kinder!« Dieses Wort, das kein ernstzunehmender Neutestamentler für historisch hält, ist (wie der jüdische Theologe und Schriftsteller Claude Montefiore schrieb) »einer jener Sätze, die schuldig sind an Meeren von Menschenblut und an einem ununterbrochenen Strom von Elend und Verzweiflung«.

Die Evangelien bieten »oft nur ein verzerrtes Bild vom Judentum«, weil sie »in einer Zeit geschrieben wurden, in der aus der innerjüdischen Erneuerungsbewegung um Jesus eine Religion neben dem Judentum geworden war, die mit ihrer Mutterreligion konkurrierte« – so der Heidelberger Neutestamentler Gerd Theißen in seinem Buch »Der Schatten des Galiläers«, das mehr gelesen wird als irgendein anderes neueres Jesus-Buch eines Theologen.

Bibelkritiker können die damals aktuellen Gründe für diese Trends erkennen, Bibelwort-Gläubigen ist dies kaum möglich, sie müssen auch verfälschende Passagen für ewige Wahrheiten halten. Die ersten Christen wetteiferten mit den Juden auch bei der Lektüre des Alten Testaments. Sie bezogen viele Prophetenworte und andere Stellen auf Jesus, um zu belegen, daß Gott all das, was insbesondere in den letzten Tagen Jesu geschehen war, gewollt hat.

»Bibelstellen haben Geschichte produziert«, stellte der Neutestamentler Martin Dibelius fest. Beispiele: Der Prophet Sacharja verkündete: »Siehe, dein König kommt zu dir und reitet _(* Links: Gemälde von Hans Memling, ) _(zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts; ) _(rechts: Miniatur aus dem Evangelienbuch ) _(Kaiser Heinrichs III., um 1050.) auf einem Esel und auf einem jungen Füllen.« Im Matthäus-Evangelium steht über den Einzug Jesu in Jerusalem: »,

und brachten die Eselin und das Füllen und legten ihre Kleider darauf, und er setzte sich darauf.« Daß man Jesus am Kreuz Wein »mit Galle vermischt« und Essig gab, hat seine Quelle in einem Psalm: »Und sie geben mir Galle zu essen und Essig zu trinken.« Im Rückblick auf das Leben Jesu schmückten die Christen seine Worte und Taten aus, auch noch von einem Evangelium zum anderen werden die Berichte von Legenden überwuchert.

Und viele sind zu Stein geworden wie in der Jerusalemer Kirche über einem Grab, in dem Jesus nie lag. Die Wunder wurden immer größer. Bei Markus geht Jesus allein auf dem Wasser, bei Matthäus tritt Petrus hinzu. Bei Lukas erweckt Jesus einen Jüngling zum Leben, der noch im Sarg liegt, bei Johannes einen Toten, der schon »vier Tage im Grabe« war.

Bei Matthäus heilt Jesus einen Kranken, ohne ihn zu sehen, aber er ist immerhin vor Ort. Bei Johannes hilft er einem Kranken über eine Distanz von 27 Kilometern hinweg. Und auch das Jesus-Bild wird geschönt. Aus seiner Markus-Vorlage strich Matthäus die Stelle, an der Jesu Verwandte ihn für verrückt erklären (“Er ist von Sinnen”).

Wieviel oder wie wenig von all dem wissen die Christen, die sonntags unter den Kanzeln sitzen? Darum geht es in der Auseinandersetzung zwischen dem Göttinger Bibelkritiker Lüdemann und seiner von Bischof Horst Hirschler geleiteten Landeskirche, die ihm verbot, künftige Pfarrer zu prüfen.

Lüdemann hat der Kirche vorgeworfen, sie nehme hin oder sorge sogar dafür, daß die Ergebnisse der Bibelkritik in den Gemeinden unbekannt seien. Und er nannte es scheinheilig und schizophren, daß die Kirche ihre künftigen Pfarrer bei der Ordination auf Bekenntnisse verpflichte, die sie nicht mehr glauben könnten.

Lüdemanns Kritik mag zugespitzt und in dem einen oder anderen Punkt unsachlich sein; für die Gegenkritik des Bischofs gilt dies noch weit mehr und in jeder Hinsicht. Wollte man Hirschler glauben, so müßte man annehmen, daß die Kirchgänger in Niedersachsen mit der modernen Exegese etwa so vertraut sind wie Theologiestudenten.

  • Doch die meisten Pfarrer sind sich wohl darüber einig, daß die Bibelkritik nicht in die Predigt auf der Kanzel gehöre.
  • Zwar wird sie vielerorts in Gemeindeabenden und Bibelkreisen verbreitet; aber von der Minderheit der Getauften, die sonntags noch in die Kirche geht, ist es wiederum nur eine Minderheit, die sich an diesem kirchlichen Leben beteiligt.

Und überdies hängt es vom jeweiligen Pfarrer ab, wieviel kritisches Wissen er seinen wenigen verbliebenen Aktiven vermittelt. Heuchlerisch mutet es an, wenn Hirschler so tut, als müsse er sich schützend vor seine Pfarrer stellen. Nicht denen, sondern der Kirche hat Lüdemann Schizophrenie und Scheinheiligkeit vorgeworfen.

Geradezu absurd sind Hirschlers Behauptung, der Göttinger habe »70 Jahre Theologie nicht zur Kenntnis genommen«, und seine Unterstellung, Lüdemann glaube: »Wahr ist nur, was ich mit dem Spaten ausgraben kann.« Was immer man von Lüdemanns Einstellung halten mag, es geht ihm um Glauben und Worte, nicht um Archäologie und Steine.

Und eher katholisch als evangelisch verhält sich der lutherische Landesbischof, wenn er gegen Lüdemann administrativ vorgeht, ihm aber jeden Disput vor Publikum verweigert (“Von einem öffentlichen Schlagabtausch halte ich nichts”). Und sogar zu einem Gespräch unter vier Augen wäre er erst dann bereit, wenn Lüdemann seine Kritik widerrufen würde (“Vorher läuft nichts”).

  • Der hannoversche Bischof versucht überdies, Lüdemann als Einzelkämpfer hinzustellen.
  • Aber der Göttinger Neutestamentler steht nur mit einigen Forderungen allein, etwa denen, das Credo abzuschaffen oder die Bibel nicht mehr »Gottes Wort« zu nennen.
  • In den meisten exegetischen Erkenntnissen stimmt er mit seinen Fachkollegen überein.

Der Konsens erstreckt sich von dem Senior der katholischen Neutestamentler, dem Freiburger Anton Vögtle, der Mitte März mit 85 Jahren starb, bis zu Lüdemann, der sich mehr als Historiker denn als Theologe versteht. Grundverschieden ist nur die Sprache, und darauf legt es der Göttinger auch an, auf die Gefahr hin, daß seine Kollegen auf Distanz gehen.

  • Lüdemann: »Ich sage, Jesus ist im Grabe verwest.
  • Andere sagen, die Überlieferung vom leeren Grab ist sekundär.
  • Inhaltlich ist das kein Unterschied.
  • Aber über mich redet man, über die anderen nicht.
  • Und ich muß die Leute aufregen, sonst ändere ich nichts.« Mit seiner Behauptung, lediglich 15 Prozent der Worte Jesu in den Evangelien stammten wirklich von ihm, hat Lüdemann zahlreiche Christen geschockt.

Viele seiner Fachkollegen bezweifeln, daß man den Anteil so präzise angeben kann und soll. Aber sie sind sich überwiegend darin einig, daß viele Jesus-Worte _(* Siebdruck von Andy Warhol nach ) _(Leonardo da Vinci, 1986.) entweder stark von der Überlieferung geprägt oder ihm sogar erst nach seinem Tode zugeschrieben wurden.

  • Die Autoren der Evangelien behandelten die Worte nicht wie Ikonen, sondern nahmen sich die Freiheit, sie je nach ihrem Konzept und entsprechend der Situation in den Gemeinden zu streichen, zu verändern oder zu ergänzen.
  • Jesus hat nicht an eine Mission über Israel hinaus gedacht und auch nicht an die Schaffung einer Kirche.

Deshalb stammt weder das Wort von Petrus als dem Felsen, auf den er seine Kirche baue, von ihm noch der Auftrag an die Jünger, alle Welt zu christianisieren. Stark verändert wurden jene Worte, mit denen Jesus beim letzten Mahl mit den Jüngern die heiligste Handlung eingesetzt haben soll, die es in den beiden großen Kirchen gibt: das Abendmahl (evangelisch) oder die Eucharistie (katholisch).

Jesus hat nicht gefordert: »Trinket alle daraus, das ist mein Blut.« Und er hat auch nicht gesagt, daß sein Blut »vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden«, also zum Heil der Menschen. Und den Jesus am Kreuz ließen die Evangelisten jeweils ein anderes letztes Wort sprechen, das ihrem eigenen theologischen Konzept entsprach.

Wenn sogar die Worte Jesu beim letzten Abendmahl und am Kreuz nicht authentisch sind, bleibt dann von der Botschaft nicht zuwenig, um noch an ihn als den Christus zu glauben? Für viele wird es so sein. Der Marburger Neutestamentler Rudolf Bultmann (1884 bis 1976), der berühmteste aller Bibelkritiker, sah es nicht so: »So wenig wir vom Leben und der Persönlichkeit Jesu wissen, von seiner Verkündigung wissen wir so viel, daß wir uns ein zusammenhängendes Bild machen können.« Bultmann hat 1926 ein Buch »Jesus« geschrieben, das noch heute im Handel ist.

In der Einleitung teilt er mit, er stütze sich nur auf jene Äußerungen Jesu »aus der ältesten Schicht der Überlieferung«, die »nach überwiegender Wahrscheinlichkeit« von ihm selbst stammen. Solche Jesus-Worte gebe es im Johannes-Evangelium nicht, deshalb verzichte er auf jedes Zitat aus diesem Evangelium.

Was blieb, reichte für ein Jesus-Buch, das noch immer lesenswerter ist als viele Jesus-Bücher anderer Theologen, die seither geschrieben wurden. Nichts ist Bultmann wichtiger, als zu zeigen, wie aktuell die Botschaft Jesu für heutige Christen sei. Und mehrfach betont er, sie zwinge zur Entscheidung.

Entscheidung? Dieses Wort paßt nicht zu den heutigen Kirchen. In sie wird man hineingeboren, und ein Christenleben lang wird keine einzige Entscheidung verlangt. Nur wer die Kirche verlassen will, muß handeln: sich beim Amtsgericht oder Standesamt abmelden. Sonst kann jeder tun und lassen, glauben oder bezweifeln, was er will.

Und Jesus gibt es gleich doppelt, man muß sich nicht für den einen oder anderen entscheiden. Doch die beiden haben nicht sehr viel mehr gemeinsam als den Namen. Der eine ist der Jesus der Bibelwort-Gläubigen, der andere ist der Jesus der Bibelkritiker.

See also:  Wie Viele Engel Gibt Es In Der Bibel?

Jesus I ist in Bethlehem geboren, Jesus II in Nazareth. Der eine ist der einzige Sohn der Jungfrau Maria, der andere ist einer von fünf Söhnen des Ehepaares Maria und Josef. Der eine hat Wunder vollbracht, die keinem anderen möglich waren, der andere hat allenfalls Kranke geheilt und Dämonen ausgetrieben (was damals ziemlich das gleiche war).

Der eine war unfehlbar, der andere hat sich geirrt, zum Beispiel darin, daß er das Ende der Welt nahe glaubte. Der eine ließ sich als Gottes Sohn, als Messias und sogar als »den Herrn« verehren, wie es im Alten Testament nur Gott allein vorbehalten war, und er hielt sich für den »Menschensohn« in dem Sinne, daß er der Richter und Retter in der Endzeit sein werde.

  • Der andere nahm keinen dieser Titel für sich in Anspruch.
  • Der eine hat seine Jünger in alle Welt geschickt und damit einen Erfolg gehabt, der in der Geschichte kaum seinesgleichen kennt.
  • Der andere wollte nur Israel bekehren und ist damit gescheitert.
  • Der eine wollte die Kirche, der andere das Reich Gottes (wie es ähnlich schon vor hundert Jahren der französische Bibelkritiker Alfred Loisy formulierte).

Der eine sah voraus, daß er sterben und nach drei Tagen auferstehen würde, und ging in den Tod, weil Gott ihn – seinen Sohn – opferte, der Sünden der Menschen wegen. Der andere wußte von all dem nichts, nahm seinen Tod in Kauf und starb für seine Überzeugung wie viele vor und nach ihm.

Der eine hat alles gesagt, was als sein Wort im Neuen Testament steht, der andere hat vieles anders oder gar nicht gesagt. Gewiß, an dem Bibel-Jesus wird retuschiert. Es wird entfernt, was auch viele der Allerfrömmsten nicht mehr glauben können, sogar der katholische Bischof Walter Kasper (Rottenburg-Stuttgart) hat in seinem Jesus-Buch die Wunder bis auf einen Rest gestrichen.

Aber solche Korrekturen ändern nichts daran, daß dieser Jesus mehr Gott ist als Mensch. Gewiß, die Bibelkritiker sind auch Theologen, und deshalb mischen viele (allzu viele) ihren ernüchternden Erkenntnissen fromme Zutaten bei, die den Rest-Christen helfen sollen, ihre harte Kost zu verdauen.

  • Aber das ändert nichts daran, daß ihr Jesus ein Mensch war und kein Übermensch und schon gar nicht ein halber Gott.
  • Manche, die hierzulande in den oberen Etagen der Kirchen sitzen, meinen, einen Ausweg gefunden zu haben, wie ihren Gläubigen eine Entscheidung für den einen oder den anderen Jesus erspart werden kann: Es komme, zum Beispiel, gar nicht darauf an, ob ein Wort von Jesus stamme oder ob die Gemeinde es ihm zugesprochen habe, sie habe damit doch in seinem Geiste gehandelt.

Wer so alles für gleich gültig erklärt, der erklärt für gleichgültig, was Jesus einst wirklich gesagt und gewollt hat. Er nimmt Abschied von Jesus. Statthalter Pilatus wird vom Heiden beinahe zum Christen Bleibt zuwenig, um noch an Christus zu glauben? Entstehungszeit und Autoren der Evangelien und der anderen Teile des Neuen Testaments ** Gerd Lüdemann: »Ketzer.

Wie viele Schriften hat das Neue Testament?

Die noch junge Religion droht im Streit zu zerfallen – Da legt Marcion, ein reicher Reeder aus Sinope am Schwarzen Meer und selbst ein christlicher Abweichler, in Rom einen Entwurf für eine Bibel vor. Bewusst kappt er darin die Verbindung zum Judentum, seine Bibel besteht nur aus Schriften über das Leben Jesu: Das Alte Testament, dessen Gott für ihn im Widerspruch zum liebenden Gott des Neuen Testaments steht, lässt Marcion weg. Wie Viel Wörter Hat Die Bibel Zum Hören und Lesen 07.12.2022 Handauflegen, Gebete, Opfer­gaben: Jahrtausendelang haben Menschen zu ihrer Genesung spirituelle Hilfsmittel eingesetzt. In der modernen Medizin aber waren solche Praktiken lange verpönt. Bis wissenschaftliche Studien zeigten, welch wunder­same Macht der Geist über den Körper zu entfalten vermag – wenn man dessen Kräfte sinnvoll zu nutzen weiß Für die Mehrheit der Christen, die ganz selbstverständlich den Tanach im Gottesdienst nutzen, kommt das einem Anschlag auf die Grundfesten ihres Glaubens gleich.

  1. Schnell spricht sich Marcions Schriftenauswahl herum, denn die Gemeinden stehen in regem Austausch.
  2. Die entstehende Kirche, deren Mitglieder ja traditionell eher dem jüdischen Kulturkreis verbunden sind, legt massiven Widerspruch ein.
  3. Für sie ist Jesus der im Judentum angekündigte Messias, der erlösende Gottessohn, die Erfüllung der jüdischen Prophezeiungen.

Das Alte Testament gehört für sie zum Kanon des Christentums. Die noch junge Religion droht im Streit zu zerfallen. Um Einheit herzustellen, müssen ihre Vertreter eine allgemein verbindliche Basis schaffen: das eine Buch, auf das sich die meisten verständigen können.144 n.

  1. Chr. wird Marcion aus der sich bildenden „katholischen” Kirche (eine im 2.
  2. Jahrhundert aufkommende Bezeichnung für die sich als „allumfassend” begreifende Mehrheitskirche) ausgeschlossen.
  3. In ihren Gottesdiensten stützen sich die christlichen Gemeinden auf das Alte Testament, die Evangelien und ausgewählte Schriften der Apostel.

Doch es wird noch mehr als 200 Jahre dauern, ehe Theologen im Jahr 367 n. Chr. den Kanon des Neuen Testaments endgültig festschreiben und ihn neben dem Alten Testament als Quelle des Christenglaubens zum zweiten Teil der christlichen Bibel bestimmen. Das Neue Testament ist nun auf 27 Schriften begrenzt: die Evangelien des Markus, Matthäus, Lukas und Johannes, die Apostelgeschichte, die Apokalypse und 21 Briefe, darunter auch der des Paulus an die Gemeinde in Thessaloniki.

Wie viele Wörter hat der Herr der Ringe?

Die Antwort: Erfahrung! – Ich schreibe seit über zehn Jahren Bücher und habe in dieser Zeit meinen Schreibstil sehr gut kennengelernt. Manche Autoren haben einen sehr knappen und direkten Stil (zu denen gehöre ich nicht), andere haben einen sehr blumigen, ausgeschmückten Stil und eine Vorliebe für innere Monologe (das ist schon eher mein Ding).

  1. Autoren mit einem solchen Stil werden generell immer eher längere Bücher schreiben.
  2. Was diese Bücher nicht besser oder schlechter macht, sondern ihnen eine persönliche Note gibt.
  3. Und es braucht viel Zeit und Übung, um überhaupt einen persönlichen Stil zu entwickeln.
  4. Bei meinem ersten Schreibversuch habe ich die Stile von Cassandra Clare und Nina Blazon imitiert, und erst mit der Zeit hat sich meine eigene Stimme herauskristallisiert.

Und nach all diesen Jahren hab ich einfach ein Gefühl dafür entwickelt, wie viele Wörter ich für bestimmte Szenen und Kapitel brauche. Das ist wie bei einem Chefkoch, der fasst in das Glas Salz und hat die perfekte Menge zwischen den Fingern – zumindest meistens.

Daher kann euch niemand sagen, mit wie vielen Wörtern ihr euer Buch veranschlagen sollt, es sei denn ihr schreibt vielleicht ein Kinderbuch. Oder ihr habt bereits einen Verlag, der euch von sich aus eine Vorgabe gibt. Wichtig ist auch: Die Wortzahl, die ihr festlegt, ist nicht in Stein gemeißelt, genauso wenig wie eure Idee und euer Plot.

Ihr könnt diese Zahl während des Schreibprozesses so oft anpassen und ändern, wie ihr wollt. Das mache ich auch ständig! Anfangs habe ich gedacht, Blutmagie wird 100.000 Wörter haben, nach ca.50.000 Wörter habe ich diese Zahl auf 115.000 Wörtern hochgesetzt, nur um sie ein paar Wochen später auf 90.000 Wörter zu senken letztlich hatte das Buch dann aber doch knapp 100.000 Wörter.

Zumindest in seiner Rohfassung, mal abwarten, was das Lektorat noch bringt! Ich hoffe, dieser Beitrag konnte euch ein bisschen Klarheit, wenn auch keine eindeutige Antwort, liefern. Um euch vielleicht noch ein besseres Gefühl für Wortzahlen zu geben, habe ich einige meiner Autorenkolleg_innen und -freund_innen gefragt, ob sie mir verraten, wie lang ihre bisher veröffentlichten Bücher sind.

Die Liste (inkl. meiner Bücher) habe ich euch hier unten angefügt; Zahlen sind gerundet! (Anmerkung: Autor_innen reden/denken/planen gerne in Wörtern, wie ich bemerkt habe, während Verlage mehr mit Seitenzahlen arbeiten. Dafür gibt es die sogenannte Normseite.

  • Eine Normseite besitzt 30 Zeilen mit je 60 Anschlägen.
  • Durch Dialoge, Absätze, etc.
  • Variiert eine Normseite daher zwischen 1600-1800 Zeichen, was wiederum ca.250 Wörter entspricht.100.000 Wörter sind somit ca.400 Buchseiten.
  • Diese Zahl ist allerdings variabel, da es auch immer darauf ankommt, wie ein Buch gesetzt wird.

Was für eine Schriftgröße benutzt der Verlag? Wie groß ist der Zeilenabstand? Wie breit sind die Ränder? Und so weiter Vorlagen für Normseiten zum Runterladen findet man ganz leicht über Google!)

Wer hat eigentlich das Neue Testament geschrieben?

Die Entstehung des Neuen Testaments Die Entstehung des Neuen Testaments Unsere Kenntnis des Ursprungs dieser bemerkenswerten heiligen Schrift bereichert unser Schriftstudium. Jede heilige Schrift hat ihre eigene Geschichte und legt auf ihre Weise Zeugnis ab vom Evangelium der Errettung.

  • Das Besondere am Neuen Testament ist, dass in dieser heiligen Schrift Menschen zu Wort kommen, die Jesus selbst gekannt haben oder ihm kurz nach seiner Auferstehung nachgefolgt sind.
  • Darum ist das Neue Testament eine so unschätzbare Quelle, die uns hilft, dem Erretter näherzukommen, und die uns einen kleinen Einblick in sein irdisches Wirken gewährt.

Wenn wir verstehen, wie das Neue Testament entstanden ist, wie es uns überliefert wurde und wer es verfasst hat, wissen wir diese außergewöhnliche heilige Schrift umso mehr zu schätzen. Dies wiederum schenkt uns größere geistige Kraft, wenn wir – wie die damaligen Jünger Christi – unsere eigenen Prüfungen durchmachen.

In den Jahren kurz nach Jesu Tod wäre der Begriff Neues Testament nicht mit einer Zusammenstellung verschiedener Bücher über das Leben und den Tod des Herrn in Verbindung gebracht worden, sondern vielmehr mit etwas, was er beim Abschiedsmahl zu seinen Jüngern gesagt hatte: „Das ist mein Blut, das Blut des Bundes, das für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden.” (; Hervorhebung hinzugefügt.) Der in der King-James-Bibel mit „Neues Testament” wiedergegebene griechische Begriff bezieht sich auf den neuen Bund, den der Erretter uns durch das Sühnopfer anbietet.

Die biblischen Schriften, die als Neues Testament bezeichnet werden, beschreiben, belegen und erläutern diesen neuen Bund zwischen dem Herrn und seinem Volk. Die Schriften, die uns im Neuen Testament erhalten blieben, beleuchten verschiedene Aspekte des Wirkens Jesu.

  • Das Neue Testament beginnt mit den Evangelien.
  • Evangelium bedeutet die „gute Nachricht” – und dies bezieht sich auf das Leben, das Wirken und die göttliche Mission Jesu Christi.
  • Es enthält außerdem eine Chronik der ersten missionarischen Bemühungen seitens der Kirche (die Apostelgeschichte), darüber hinaus Briefe der Führer der damaligen Kirche – etwa von Petrus und Paulus –, die die ersten Christen (die ebenfalls als Heilige bezeichnet wurden) ermahnten, im Glauben treu zu bleiben, ferner ein Zeugnis (Hebräer) und eine Apokalypse (die Offenbarung des Johannes), in der verheißen wird, dass der Herr in den Letzten Tagen zurückkehren wird.
See also:  Was Ist Unzucht In Der Bibel?

Jeder der Verfasser betrachtet das Geschehen aus einer anderen Perspektive, und jeder hatte beim Schreiben eine bestimmte Zuhörerschaft im Sinn und nicht die Absicht, im Geschichtsbericht wahrgenommene Lücken zu füllen. Mitte des vierten Jahrhunderts n.

  • Chr. wurden die 27 Bücher mit den Aufzeichnungen des neuen Bundes des Herrn gesammelt und in der Reihenfolge zusammengestellt, wie wir sie heute kennen.
  • Aus der größeren Schar seiner Jünger berief Jesus zwölf Männer als Apostel.
  • Diese Männer folgten ihm während seines Wirkens und litten mit ihm.
  • Aber sie erfreuten sich auch großer Erfolge und Erlebnisse, bei denen sie vom Heiligen Geist erfüllt wurden.

Nach dem Tod Jesu begannen die Apostel und andere glaubenstreue Jünger damit, ihre Erlebnisse niederzuschreiben. Möglicherweise lösten zwei Ereignisse ihren Wunsch aus, ihre Aufzeichnungen über das Leben Jesu der Nachwelt zu erhalten. Erstens: Jerusalem und der Tempel fielen im Jahr 70 n.

  1. Chr. in die Hände der Römer.
  2. Zweitens: Der Abfall vom Glauben war bereits vorangeschritten (siehe ).
  3. Daher wurden viele der Schriften im Neuen Testament aufgeschrieben, damit die Glaubenstreuen ihren Weg durch das Unheil und den Meinungsstreit ihrer Zeit finden konnten.
  4. Auf ihre Erfahrungen zurückblickend können wir daraus lernen, wie sie schwierige Zeiten meisterten und wie das Evangelium – die gute Nachricht – zu einem Stützpfeiler im Kampf gegen den Sog der Abtrünnigkeit wurde.

Gegen Ende des ersten Jahrhunderts waren sämtliche Schriften, aus denen heute das Neue Testament besteht, vollendet, und sie kursierten in den verschiedenen Zweigen der Kirche. Zwar wurden Abschriften dieser Texte auf Papyrus und später auf Pergament angefertigt, es waren jedoch relativ wenige im Umlauf.

  • Die Mitglieder der Kirche sammelten die Bücher, derer sie habhaft werden konnten, und befassten sich mit den Worten des Herrn und der Apostel.
  • Die Verfolgung der Christen durch den römischen Kaiser Diokletian im Jahr 303 n. Chr.
  • Schränkte die Zirkulation der Schriften erheblich ein.
  • Diokletian ordnete an, die christlichen Schriften zu verbrennen, und zwang die Christen dazu, heidnische Götter anzubeten.

Viele der Glaubenstreuen hielten die heiligen Texte in diesen Jahren der Verfolgung versteckt. Als Konstantin – der erste Kaiser, der sich zum Christentum bekannte – später anordnete, neue Abschriften der Schriften anzufertigen, konnten seine Gelehrten die Bücher zurückbekommen, die in den Gemeinden in der Zeit vor Diokletians Erlass in Gebrauch gewesen waren.

  • Man kann die Geschichte des Neuen Testaments, wie es uns heute in gedruckter Form vorliegt, bis zu den Bibeln zurückverfolgen, die zur Zeit Konstantins angefertigt wurden.
  • Das haben wir den Menschen zu verdanken, die ihre Sicherheit opferten, um den Neuen Bund des Herrn zu bewahren.
  • Nicht lange, nachdem Konstantin angeordnet hatte, das Neue Testament zu vervielfältigen und erneut in Umlauf zu bringen, wurden die Bücher, aus denen unsere aktuelle Bibel besteht, in die jetzige Reihenfolge gebracht.

Diese gleicht einem Muster, das durch das Alte Testament vorgegeben wird. Das Neue Testament enthält das Gesetz (die Evangelien), die Geschichte des Christentums (die Apostelgeschichte) und die Propheten (Brief an die Römer bis Offenbarung des Johannes).

Sowohl das Alte als auch das Neue Testament enden mit der Verheißung, dass der Herr wiederkehren wird (Maleachi und Offenbarung des Johannes). Mit der Platzierung dieser prophetischen Werke wird auch auf eine nach vorn gerichtete Hoffnung auf Errettung und künftige Offenbarung Nachdruck gelegt. Jeder der Verfasser des Neuen Testaments schrieb aus einer individuellen Sichtweise auf die errettende Mission Jesu Christi.

Zwei der Evangelien wurden von Aposteln verfasst: Matthäus und Johannes. Diese apostolischen Zeugen geben einen Augenzeugenbericht vom Wirken Jesu. Zwei spätere Jünger des Herrn verfassten ebenfalls Evangelien: Markus und Lukas, die von dem Zeugnis gaben, was sie empfunden und gehört hatten.

Beide Männer waren einst Gefährten von Paulus gewesen (siehe ; ) und berück-sichtigten unter anderem die Belange der zunehmenden Anzahl Heiliger, die außerhalb Judäas wohnten und den Herrn zu dessen Lebzeiten nicht kennengelernt hatten. In ihren Berichten legten sie lebhaft Zeugnis vom Herrn ab, an den sie glaubten.

Bei den Paulinischen Briefen handelt es sich wahrscheinlich um die ältesten Schriften im Neuen Testament, obwohl sie nicht alle zur selben Zeit geschrieben wurden. Paulus’ Zeugnis gründete sich auf seine Erfahrungen als Missionar, auf mehrere machtvolle Visionen (siehe ; ) und auf die persönliche Beziehung zu Petrus und anderen (siehe ).

  • Er schrieb überwiegend zu dem Zweck, Streitigkeiten innerhalb der Gemeinden beizulegen.
  • Bei anderen Gelegenheiten schrieb er jedoch auch an seine Freunde (Timotheus und Titus).
  • In einem seiner Briefe bittet Paulus einen Sklavenbesitzer (Philemon) darum, einem entlaufenen Sklaven, dem Paulus im Gefängnis begegnet war, die Rückkehr zu erlauben.

Bisher wird der Hebräerbrief Paulus zugeschrieben, obwohl die übliche Einleitung fehlt, in der er sich sonst als Verfasser zu erkennen gibt. Dessen ungeachtet bezeugt der Brief, wie wir Mut beweisen und durch Glauben zum Herrn kommen können. Der Hebräerbrief folgt im Neuen Testament gleich nach den Paulinischen Briefen und ist eine Abhandlung darüber, wie man trotz Ungemach Glauben üben kann.

Der kurze Jakobusbrief entstand ebenfalls recht früh und enthält Hinweise auf die Lehren Jesu aus der Bergpredigt, die vom schriftlich verfassten Matthäusevangelium getrennt mündlich überliefert worden sind (siehe ; ; ). Man nimmt an, dass Jakobus, der jüngere Bruder des Herrn, diesen Brief verfasst hat.

Er war einer derjenigen, die den Erretter kannten und ihn nach dessen Auferstehung sehen durften (siehe ), und spielte bei vielen Ereignissen in der Entwicklung der Kirche eine wichtige Rolle (siehe ). Das Neue Testament enthält außerdem zwei Briefe des Apostels Petrus und drei des Apostels Johannes.

  1. Beide hielten die Christen dazu an, glaubenstreu zu sein; besonders Pe-trus legte Wert auf Treue, gerade auch in schwierigen Zeiten.
  2. Der Brief des Judas ist eine der letzten Schriften im Neuen Testament.
  3. Wie der Brief des Jakobus wurde auch dieser Brief vermutlich von einem der Brüder des Herrn verfasst (siehe ).

Judas’ Anliegen war, dem zunehmenden Abfall in den Gemeinden entgegenzuwirken. Das Neue Testament endet schließlich mit der Offenbarung des Apostels Johannes, der eine Vision niederschrieb, in der der Herr in Herrlichkeit erscheint, um seine Herrschaft im Millennium anzutreten.

  • Diese Vision beschreibt anschaulich den Kampf zwischen Gut und Böse.
  • Die meisten Kapitel handeln von Ereignissen, die für Johannes noch in der Zukunft lagen; dazu gehören auch Ereignisse in den Letzten – unseren – Tagen.
  • Da es sich beim Neuen Testament um einen neuen Bund zwischen dem Herrn und denjenigen handelt, die an ihn glauben, sind diese Schriften an diejenigen gerichtet, die danach trachten, ihn zu erkennen – in alten wie in neuen Evangeliumszeiten.

Ursprünglich schrieben die Verfasser des Neuen Testaments Texte für den sofortigen Gebrauch in den Gemeinden der damaligen Zeit. Hierbei war ihnen bewusst, dass sie die wichtigsten Geschehnisse in der Geschichte der Menschheit niederschrieben. Johannes wollte beispielsweise seine Schriften als Zeugnis betrachtet wissen: „Diese aber sind aufgeschrieben, damit ihr glaubt, dass Jesus der Messias ist, der Sohn Gottes, und damit ihr durch den Glauben das Leben habt in seinem Namen.” (.) Andere, so etwa Lukas, schrieben in der Absicht, die geschichtliche Entwicklung festzuhalten: „Schon viele haben es unternommen, einen Bericht über all das abzufassen, was sich unter uns ereignet und erfüllt hat.

  1. Dabei hielten sie sich an die Überlieferung derer, die von Anfang an Augenzeugen und Diener des Wortes waren.
  2. Nun habe auch ich mich entschlossen, allem von Grund auf sorgfältig nachzugehen, um es für dich der Reihe nach aufzuschreiben.” (.) Die ersten Christen konnten unterschiedlicher nicht sein.
  3. Einige stammten aus jüdischen Familien, während andere in nichtjüdischer Umgebung aufgewachsen waren; manche hatten vor ihrer Taufe keine formelle Religion praktiziert.

Eigentlich waren die frühen Christen ein Spiegelbild der unterschiedlichen Gruppierungen unter den heutigen Heiligen. Darum kann der von ihnen ausgetragene Kampf uns wertvolle Lektionen darüber vermitteln, wie man Schlechtigkeit überwindet und trotz Prüfungen und Versuchungen glaubenstreu bleibt.

  • Sie zeigen uns auch, mit welchen Schwierigkeiten die Gemeinden zu kämpfen hatten, solange sie sehr klein waren, und inwiefern in den Worten der Apostel und Propheten Sicherheit lag.
  • Das Neue Testament macht deutlich, dass in unsicheren Zeiten – wenn einige dem Aufruf des Evangeliums nicht folgen wollten – diejenigen, die „an der Lehre der Apostel und an der Gemeinschaft, am Brechen des Brotes und an den Gebeten “, in Sicherheit waren (siehe ).

Andere Beispiele zeigen uns, wie selbst die Rechtschaffenen geprüft werden (siehe ) und dass die Kernaussage des Evangeliums vor zweitausend Jahren genauso einfach war wie heute: „Ein reiner und makelloser Dienst vor Gott, dem Vater, besteht darin: für Waisen und Witwen zu sorgen, wenn sie in Not sind, und sich vor jeder Befleckung durch die Welt zu bewahren.” (.) So wie das Buch Lehre und Bündnisse, in dem der Prophet Joseph Smith Zeugnis gab, „dass er lebt!” (siehe ), legt auch das Neue Testament Zeugnis davon ab, dass das Grab am Ostermorgen leer war: „Er ist nicht hier; denn er ist auferstanden.” (.) Augenzeugenberichte „Ich lese gern von den Reisen und Wundern der Apos-tel und die Briefe des Paulus im Neuen Testament.

Am meisten gefallen mir die Augenzeugenberichte über die Worte, das Beispiel und das Sühnopfer unseres Heilands, Jesus Christus. Die Sichtweise und der Frieden, die wir erlangen, wenn wir die Bibel lesen, bedeuten mir sehr viel.” Viele der Schriften im Neuen Testament wurden verfasst, damit die Glaubenstreuen ihren Weg durch das Unheil ihrer Zeit finden konnten.

Jesus Christus und seine Apostel beim Abschiedsmahl Die Heiligen in früher Zeit hören zu, wie aus einem der Briefe des Paulus vorgelesen wird Paulus verfasst einen Brief aus dem Gefängnis Petrus predigt Kornelius und seinem Haus Petrus und Johannes predigen und heilen : Die Entstehung des Neuen Testaments

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